Sulzbach – Bayrisch, Praktisch, Gut. Was ist eigentlich die geheime Zutat, die ein Event wie die Junior Masters zu etwas ganz Grossem werden lässt ? Zu etwas, das man in Erinnerung behält und man später gerne daran zurückdenkt? Eine gute Frage, doch auch eine wichtige Frage, gerade wenn man bei der Suche nach Ausrichtern für die kommenden German Masters noch nach dem einen oder anderen “Hier!” fahndet. Quo Vadis, Hallenradsport ? Am 22. April war ein ganz besonderer Tag und es gab die eine oder andere Antwort auf das “wohin” – nicht nur, weil sich an diesem besagten Samstag die Entscheidung festigen konnte, welches Team in Kürze nach Prag zur Europameisterschaft fahren wird und das heimische Ländle vertreten darf. Alea jacta est – die Würfel sind gefallen, der Vorschlag für das Team steht fest. Nun – eigentlich war es keine Frage der Würfel, sondern eine Frage von sportlicher Leistung, von Können und Höchstleistungen, ganz im Sinne der wortwörtlichen Übersetzung des lateinischen Zitats “die Würfel sind geworfen”, von jedem einzelnen Star und Sternchen auf dem Feld mit den magischen 154 Quadratmetern Grundfläche für sich selbst bestimmt. Die Fahrfläche – gross genug, um darauf eine ansehnliche Wohnung einzurichten, aber besonders gross genug um darauf Höchstleistungen sportlicher Natur zu erbringen und das Publikum in Staunen zu versetzen !
Die Jury hatte an diesem Tag die ehrenvolle Aufgabe, über die Leistungen zu entscheiden und diese für Gut zu befinden. Manchmal war die Leistung nicht nur gut, stattdessen sogar perfekt; ganz selten entschwand Fortuna gerade mal kurz draussen im Catering-Bereich und genoss die umfangreiche Auswahl, während in der Halle ein ungeplanes Rumpeln zu vernehmen war; doch summa summarum war es ein Tag so mancher Superlative, verbunden mit einer Handvoll Tickets für Prag. Vom charmanten Moderatoren-Team des Abends richtig angemerkt, die Bewertung eines solchen Wettbewerbs ist nicht nur eine verantwortungsvolle Aufgabe, sondern auch eine anstrengende und mit viel Konzentration verbundene; in diesem Fall perfekt umgesetzt von einer international aufgestellten und erfahrenen Gruppe von Wertungsexpertinnen und -experten, was sich an diesem Tag noch als von Bedeutung herausstellen sollte. Selbst die moderne Technik war an diesem Tag nicht vor kleinem Schluckauf gefeit – normalerweise wären bunte Leggings und Gymnastikschuhe nicht nur in der Welt des Leistungssports das Accessoir der Wahl, sie würden auch in das durchaus trendige Retro-Wesen der 80’er passen – fast schon ein bisschen “Retro-Feeling” kam auf, als Fortuna kurz mit dem Geist der elektronischen Wertung schäkerte und die Papierwertung darum kurz ein Stelldichein gab; den IT-Kommissären gab das die notwendige Zeit, die kleinen Motten in der Elektronik erfolgreich einzufangen. Übrigens – in unseren Worten liegt ja gerne auch mal der Blick des Beobachters, des Fotografen und des Schreibers niedergeschrieben – Farbe und optische Präsentation sind durchaus auch in anderen artistischen Sportarten bewährte Accessoirs !
Manchmal lagen sie gerade gut 120 cm auseinander, die Momente von Glück und Glück light. Auf der einen Seite der Lokalmatador am Start mit dem Jubel des Publikums im Rücken und der hohen Zählerzahl auf der Wertungsanzeige, auf der anderen Seite des Trennstreifens zwischen beiden Fahrflächen war Fortuna gerade kurz abgelenkt – Momente voller Emotionen und mit grossem Potential, so nahe beieinanderliegend und mit gespickt mit ganz viel Spannung. Auffällig an diesem Abend, vom Team um Christian König attraktiv in Szene gesetzt und live im Internet übertragen: Gab es schon mal so viele persönliche Bestleistungen an einer Veranstaltung wie hier ? Ob es an der guten bayrischen Luft, am Boden oder an der packenden Stimmung in der Halle lag, die die Athletinnen und Athleten des Tages zu solchen Leistungen beflügelt hat ? Toll anzusehen war es auf jeden Fall, und unser “Daumen hoch” gilt allen, die ihren persönlichen Bestwert an diesem Tag noch um ein Stückchen nach oben heben konnten.
Den Joker für die persönliche Bestleistung der Extraklasse hatte jedoch die Stuttgarterin Mattea Eckstein im Ärmel und diesen im richtigen Moment gezogen – für die SportKultur Stuttgart am Start war Fortuna ganz auf Matteas’ Seite und half mit, den Weg in die Annalen der UCI zu gehen. Nicht nur persönliche Höchstleistung in der Vorrunde ausgefahren, als Krönung des Tages war auch gleich noch der Weltrekord mit im Paket, der durch die international besetzte Jury zweifelsfrei gültig ist und zusammen mit ihrem eigenen Namen und der ausgefahrenen Punktzahl neben dem Ort der Glanzleistung den Platz in den offiziellen Dokumenten der UCI findet – Mattea Eckstein und Sulzbach, zwei bekannte und bewährte Namen glänzen nun noch etwas heller und prächtiger. Bei der Siegerehrung überbrachte Dr. Dr. Rudolf Seifert als Chief-Kommissär seine Anerkennung hierfür und fomulierte dies in seiner Ansprache – auch das noch wachsende Team von dieSportfotografen.de schliesst sich gerne an und sagt “Chapeau!”.
Wir sagen Danke für das tolle Event und präsentieren in Rekordgeschwindigkeit die Bilder – für dieSportFotografen vor Ort waren Oliver Stoll und Wilfried Schwarz.